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Kleben von FF2® Fassadentafeln

Beim Kleben von FF2® Fassadenelementen werden zwei Anwendungsfälle unterschieden: Das tragende Verkleben ohne zusätzliche mechanische Sicherung sowie das rückseitige Einkleben von Aussteifungen.

Verschiedene Anwendungen also, die unterschiedliche Anforderungen an den Klebstoff und das ausführende Fachpersonal stellen.

Wichtig für beide Anwendungen ist, die Parameter des Klebstoffs einzuhalten:

  • Die Lufttemperatur darf während des Verklebens die Werte von +5°C nicht unter- und +35°C nicht überschreiten
  • Die Temperatur der Bauteile muss 5°C höher sein als die Taupunkttemperatur der Luft
  • Die Luftfeuchtigkeit darf nicht über 75% für tragende Verklebungen liegen, bei einigen Klebern für die Aussteifungen sind bis zu 90% zulässig
  • Die Lufttemperatur darf 5 Stunden nach dem Verkleben nicht auf unter +5°C fallen, da der Kleber sonst nicht richtig mit der Tafel oder der Unterkonstruktion abbindet

Tragendes Verkleben

Hierbei handelt es sich um eine kraftschlüssige Klebeverbindung zur Befestigung von bestimmten, allgemein bauaufsichtlich zugelassenen oder genormten Fassadenplatten auf Unterkonstruktionsprofilen aus Aluminium für vorgehängte, hinterlüftete Fassaden. Bei Novelis FF2® handelt es sich um eine zugelassene Fassadentafel, welche u.a. durch den besonderen, in der Zulassung hinterlegten Rückseitenlack auf Epoxy-Harz-Basis spezifiziert ist.

Die Unterkonstruktionsprofile sind bei einer tragenden Verklebung so anzuordnen, dass keine Feuchtigkeit im Bereich der Verklebung stehen kann. Dies entspricht in der Regel einer vertikalen Anordnung. Diagonale Verklebungen sind theoretisch ebenfalls möglich, bei horizontalen Verklebungen von Glattblechfassaden sollte die Konstruktion mit dem zuständigen Statiker besprochen werden.

Die Klebeverbindung besteht aus einem 3 mm dicken Distanz-Klebeband und einem Klebstoff auf PUR- oder MS-Polymerbasis. Durch die tragenden Eigenschaften des Klebstoffs gilt für tragend geklebte Fassaden die Baustoffklasse "normal entflammbar", selbst wenn die Novelis FF2® Fassadentafel als Bekleidungselement der Baustoffklasse "A1: nicht brennbar" entspricht.

Die maximale Einbauhöhe für tragende Verklebungen ergibt sich aus der Baustoffklasse und der damit zulässigen Einbaulage entsprechend der Landesbauordnungen. In Deutschland ist dies in der Regel das Erreichen der Hochhausgrenze, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 m über der festgelegten Geländeoberfläche liegt.

Fachbetriebe, welche eine tragende Verklebung ausführen möchten, müssen hierzu einen Eignungsnachweis bei einer bauaufsichtlich anerkannten Prüfstelle erbringen. Hierzu ist eine Musterverklebung von zugelassenen Fassadentafeln (Novelis FF2®) auf einer Aluminium-Unterkonstruktion erforderlich. Der Eignungsnachweis wird für 5 Jahre erteilt und kann danach jeweils um weitere 5 Jahre verlängert werden, wenn die verantwortlichen Fachkräfte im zurückliegenden Zeitraum mehrere Verklebungen durchgeführt haben. Wenn keine Klebungen durchgeführt wurden, sind die Eignungsversuche zu wiederholen.

Die Verklebung ist mit Chargennummer des Klebstoffes, Lufttemperatur und -feuchtigkeit für das Projekt zu dokumentieren. Ein vom Auftragnehmer ausgefülltes und unterschriebenes Formblatt ist dem Bauherren als Übereinstimmungsnachweis zu übergeben.

Zugelassene Klebesysteme für Novelis FF2® Fassadentafeln sind:

  • SikaTack Panel, Zulassungsnr. Z-10.8-408, Anlage 13
  • Innotec Project, Zulassungsnr. Z-10.8-483, Anlage 7
  • DOWSil Panelfix 896 (Zulassung beantragt)

Die Montageanleitungen der Hersteller sind zu beachten.

Einkleben von Aussteifungen

Beim rückseitigen Einkleben von Aussteifungen handelt es sich um gegebenenfalls notwendige eingeklebte Hilfskonstruktionen in Kassetten, Paneelen und Sonderkonstruktionen aus Novelis FF2®. Diese dienen in der Regel dazu, mögliche Belastungen im Deckblech des Fassadenelementes unter Windlast zu reduzieren.

Aussteifungen sollen quer zur Hauptachse des Elements (parallel zur kurzen Elementkante) in das Fassadenelement eingeklebt werden.

Die Aussteifungen können aus Novelis FF2® (z.B. Schnittresten) oder stranggepressten Aluminiumprofilen aus EN AW 6060 oder 6063 bestehen. Bei Verwendung von Schnittresten aus Novelis FF2® ist immer "Rückseite auf Rückseite" zu kleben, stranggepresste Profile sind ggfs. zu primern.

Bei stehenden Fassadenelementen sind die Aussteifungen in der Regel als horizontales L-, U- oder Omega-Profil auszuführen.

Bei liegenden Fassadenelementen kann es ggfs. erforderlich sein, die Aussteifungen mit Agraffen auszuführen, welche in eine entsprechende Unterkonstruktion eingehängt werden können.

Generell ist zu beachten, dass überall dort, wo eine Aussteifung eingeklebt wird, auch eine Lastabtragung in die Unterkonstruktion erforderlich ist, sodass es nicht zu Spannungsspitzen in den Querrändern der Fassadenelemente kommt.

Die technische Anwendung der Aussteifung wurde vom Institut für Baustoffkunde und Materialprüfung der Universität Hannover geprüft, eine Zulassung ist nicht erforderlich.

Da es sich bei den Aussteifungen um Hilfskonstruktionen handelt, welche keine tragenden Eigenschaften besitzen, handelt es sich um untergeordnete Bauteile welche die Baustoffklasse der Fassade nicht beeinträchtigen.

Das Einkleben von Aussteifungen bei Novelis FF2® Fassadentafeln kann mit folgenden Klebesystemen durchgeführt werden:

  • SikaTack Panel
  • SikaFlex 11FC
  • SikaBond T2
  • Innotec Project
  • Mebenit PC200
  • Tesa ACXPlus
  • 3M VHB Klebeband

Die Montageanleitungen der Hersteller sind zu beachten.

Stand: 08/2018

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